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mark04_question_yellow.gif Namensverwirrungen im Hermannsland mark04_question_yellow.gif


Für ein ordentliches Durcheinander sorgte die Zusammenlegung des "Teutoburger Waldes" mit dem nördlich davon parallel verlaufenden "Wiehengebirge" zum gemeinsamen "Naturpark Nördlicher Teutoburger Wald und Wiehengebirge".
Und der südliche Teil des Teutoburger-Wald-Höhenzuges unterhalb von Bielefeld und das sich südlich von Horn-Bad Meinberg sich daran anschließende Eggegebirge wurden zeitgleich zum "Naturpark Eggegebirge und Südlicher Teutoburger Wald" zusammengeschlossen.

In vielen neueren Straßenkarten steht daher der Naturpark-Teilbegriff "Teutoburger Wald" in grüner Farbe direkt im Höhenzug des Wiehengebirges eingedruckt (und umgekehrt) und taucht auch häufig innerhalb des Höhenzuges des Eggegebirges auf.

Und die Abgrenzung der beiden so neu bezeichneten Naturparks erfolgt dann mitten im eigentlichen Teutoburger Wald (!), an der B 61 zwischen Gütersloh und Bielefeld, die den Schichtkamm in einer Senke, dem sogenannten "Bielefelder Sattel" südlich des ost-westfälischen Oberzentrums lotrecht quert.
Die nach wie vor geläufigen Namen der Höhenzüge "Wiehen-" und "Ebbegebirge" fehlen in neuen Straßenkarten jetzt häufig, bzw. stehen als Naturpark-Teilbegriff mit grüner Farbe im jeweils "falschen" Höhenzug.


Noch mehr Namen:
Der Hauptzug des Teutoburger Waldes hieß übrigens früher nur "Osning" und ist in älteren Karten und Atlanten auch nur so zu finden. Den Begriff Egge (wie für das Eggegebirge verwendet) trifft man als Berg- oder Bergruppen-Bezeichnung in dieser Region häufig an: Dahinter verbirgt sich eine bewaldete Gesteinsscholle des Bruchschollengebirges. Die einst flachen Deckschichten in Ostwestfalen und dem Leine-Weserbergland (überwiegend ein Deckgebirge mit Trias-, Jura- oder Kreideschichten, also aus dem "Erdmittelalter") wurden durch tektonische Vorgänge im Terziär ordentlich "durchgeschüttelt" und zerbrachen in viele Teile und kleinere Brocken, die in diesen Regionen verstellt oder sogar als "Schichtkämme" sehr steil aufgerichtet wurden. Seit den Bewegungsvorgängen im Terziär nagt die Erosion an den herausragenden Schichten, insbesonders in den Kaltphasen der Eiszeiten kam es zu mächtigen Überformungen.


     Ursachen der Mittelgebirgsentstehung

Hier ein kleiner Ausflug zur eigentlichen Ursache dieser Gesteins-Schrägstellungen:

Vielerorts in dieser und den benachbarten Regionen des Weserberglandes erklären sich die "Bruchschollenbildung" durch Ausgleichsbewegungen der im Untergrund liegenden mächtigern Zechsteinsalze, die aufgrund geringerer Dichte auf Druckunterschiede durch "Wanderungen" reagierten und teilweise sogar bis zur Oberflächenähe hinaufdrangen. Viele Heilbäder sind in der Region beheimatet, die an dort vorhandene Salzlager und Thermalsolequellen gründeten. Diese druckausgleichend auftreibenden, pilzähnlichen Salzlager-Gebilde sind als "Salzstöcke" bekannt.

Zwei Beipiele aus Nordeutschland seien hier genannt: Die Nordsee-Insel Helgoland verdankt ihre "Anwesenheit" einem solchen Salzauftrieb, wie sonst ließe sich die aus der Tiefe emporgehobene Bundsandstein-Scholle an dieser Stelle gut erklären? Und Lüneburg "sitzt" auf solch einem Salzstock, der bis zur Oberfläche gelangte. Die Stadt prosperierte jahrhundertelang durch den Salzhandel.

Andere Salzstöcke sind in den letzten Jahrzehnten dank der deutschen Energiepolitik sehr bekannt geworden, nachdem eine handverlesene Gruppe unter den Geologen ausgerechnet die über geologisch kurze Zeiträume wanderungsfreudigen Salzstöcke als "geeignetes" Endlager für radioaktiven Müll als Endlager empfehlen...


Touristische Vermarktung der Region Teutoburger Wald:
Gleich drei Fremdenverkehrsverbände kümmern sich um den Höhenzug, der touristisch unter dem Namen "Teutoburger Wald" als Einheit der drei Kleingebirge inklusive(!) dem Umland vermarktet wird. Für den niedersächsischen Teil ist der "Touristikverband Osnabrücker Land e.V." mit Sitz in Osnabrück zuständig, in NRW bearbeitet der "Münsterland Touristik Fremdenverkehrsverband e.V." in Steinfurt einen Teil der Anfragen und das Gros der Aufgaben bewältigt der "Teutoburger Wald Tourismus e.V.", der Anfang 2002 von Detmold nach Bielefeld umsiedelte.

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